| Was Goldbach bewegt | Politisches, Aktuelles, Kritisches | Die Goldbacher CSU bloggt |

Samstag, 15. November 2008

Bericht von der MGR-Sitzung - 14. November 2008

Es standen wichtige Entscheidungen auf der Tagesordnung an diesem Novemberabend des Jahres 2008 im Goldbacher Rathaus.

10 Punkte waren es in der öffentlichen Sitzung, 13 Punkte sollten nicht öffentlich behandelt werden. Der 1. Bürgermeister, mit den Vertretern der Verwaltung, leitete die Sitzung. Die Fraktionen waren, bis auf drei wegen einer Aufführung der Theatergruppe "Guckemol" verhinderte Marktgemeinderäte, in Vollbesetzung angetreten, um unter anderem über den Eilantrag der CSU zur Alten Schule (Hier zum Download im PDF-Format) und den Antrag der Pfarrei St. Nikolaus zum Kindergarten in der Marienstraße zu beraten. Fünf von diesen Punkten direkt Betroffene wie Pfarrer Grzibek und die Planer des Kindergartenumbaus in der Marienstraße bildeten, zusammen mit der leider geringen Zahl von vier politisch Interessierten, die Öffentlichkeit.

Alte Schule, Kindergarten St. Nikolaus Marienstraße, Kinderkrippe

Die Tagesordnungspunkte 3 und 4 waren eng miteinander verknüpft und versprachen eine kontroverse Diskussion. Die CSU-Fraktion versuchte unter Punkt 3 einen Stopp der Ausschreibung für die Errichtung der Kinderkrippe und ein Nachdenken über einen gemeinsamen Standort für die neue Krippe mit den Kindergarten St. Nikolaus in der Alten Schule zu erwirken.

Unter Punkt 4 stand danach die Bezuschussung der Baumaßnahmen am Kindergarten St. Nikolaus für eine Erweiterung um eine fünfte Kindergartengruppe, die Sanierung des Gebäudes sowie der Außenanlagen und die damit einhergehende Schließung der Kindergartenaußenstelle in der Alten Schule zur Abstimmung.

Der Eilantrag der CSU für ein wirtschaftlich nachhaltiges und sinnvolles Gesamtkonzept

Die CSU-Fraktionssprecherin Birgit Bieber begründete zuallererst die Dringlichkeit des Antrages: Seit dem ersten, vom Bürgermeister unter Anführung der drängenden Zeit am 9. Mai herbeigeführten Beschluss seien mittlerweile 27 Wochen vergangen. Die Ausschreibung sei immer noch nicht erfolgt, stehe jetzt aber kurz bevor. "Wir wollen damit mögliche Rechtsansprüche durch die Ausschreibung verhindern".

Danach erläuterte sie in Ihrer Rede (Hier zum Download im PDF-Format) warum für die CSU-Fraktion die Alte Schule, die übrigens vor genau 100 Jahren eingeweiht wurde, die beste Lösung für Kinderkrippe und Kindergarten ist:
  • Die alte Schule ist ein zentral gelegenes und architektonisch wertvolles Gebäude.
  • Eine kostenintensive Sanierung dieses Gebäudes ist nicht ewig aufschiebbar.
  • Die alte Schule bietet mit ca. 1.650 qm Nutzfläche und mit einem Außengelände von über 2.000 qm auch für die Zukunft Entwicklungsmöglichkeiten.
  • Die Kosten für die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens in der Marienstraße mit ca. 590.000 Euro, der Neubau einer Kinderkrippe, gegenüber dem Seniorenheim, mit ca. 775.000 Euro plus die Kosten für die Sanierung der alten Schule werden Goldbach teuer zu stehen kommen.
  • Warum einen weiteren Teil Goldbachs für die Kinderkrippe verschwenden, Natur versiegeln, wenn es schon ein Gebäude gibt das für Kinder vorgesehen ist?
  • Die Vorteile für ein gemeinsames "Kinderhaus" mit Kinderkrippe und Kindergarten sind offensichtlich: Mehrfacheltern wissen all ihre Kinder in einer einzigen Einrichtung gut aufgehoben, die Träger können flexibel auf wechselnden Bedarf reagieren, die Anfahrt stellt hier keine Probleme dar.
  • Den Kindergarten in der Marienstraße könnte man beispielsweise für die Erwachsenenbildung verwenden.
  • Ein nachhaltiges und wirtschaftliches Gesamtkonzept für ganz Goldbach bringt bessere Lösungen.

Eine Diskussion, deren Ergebnis irgendwie schon vorher feststand

Bürgermeister Krimm führte darauf langatmig aus, wie die Entscheidungsfindung abgelaufen war. (als MGR-Bericht vom 25. Juli auf unserer Seite nachlesbar). Gegen die Alte Schule sprachen aus seiner Sicht die im sozialen Wohnungsbau vermieteten Räumlichkeiten mit "langjährigen Mietverträgen" im Lehrergebäude, der nicht zu erfüllende Raumbedarf für 5 Kindergartengruppen und 3 Gruppen der Kinderkrippe und eine nötige Generalsanierung des Gebäudes. Für den Standort der Kinderkrippe gegenüber dem Seniorenheim sah er die gute Anfahrbarkeit als Plus. Bis August 2009 müsse die Kinderkrippe auch fertig sein und es lägen jetzt schon viele Anfragen vor (Anmerkung: Wie viele genau, sagte er leider nicht.)

Wolfgang Mauler (CSU) meldete Bedenken gegen die Erweiterung des Kindergartens um eine Gruppe, auf dann 125 Kinder, am Standort Marienstraße an. Die Außenflächen sind am Rande der Kapazitätsgrenze, die Anfahrt schon heute problematisch, die Feuerwehrzufahrt sehr eng und Erweiterungsmöglichkeiten für die Zukunft verbaut. Das wertvolle Gelände gegenüber des Seniorenheims sollten man für eine mögliche spätere Nutzung im Seniorenbereich reservieren. Er wünschte sich, dass durch die geänderte Sachlage noch einmal in aller Ruhe über das Konzept der CSU-Fraktion beraten würde und dann die beste Lösung getroffen würde.

Karl-Heinz Öchsner (SPD) brachte das abschreckende Beispiel der Sporthalle am Weberborn vor: Bei diesem Thema habe man 7 Jahre beraten, um zu einer Lösung zu kommen. Entsprechend sei ein in einem überschaubaren Zeitraum durchzuführender Umbau der alten Schule unmöglich. Außerdem seien vor 5-6 Jahren die vermieteten Sozialwohnungen des Lehrerhauses mit viel Geld renoviert worden. (Anmerkung: Wie viel Geld "viel Geld ist" erfuhr man nicht)

Andrea Lindholz (CSU) erwiderte darauf, dass das Wohnungsargument bedeuten würde, das Gebäude sei auch in Zukunft nicht zu sanieren. Das Beispiel der Sporthalle sei zudem schlecht gewählt. Dort war man sich über die Nutzung lange Zeit im Unklaren. Der Marktgemeinderat hätte aber durch viele Beispiele seine Handlungsfähigkeit bewiesen. Am gelungenen Umbau des Kindergartens in Unterafferbach sei dies ja anschaulich bewiesen. Dort seien doch auch ein erhaltenswertes Haus gelungen umgebaut und Betreuungseinrichtungen unter einem Dach zusammengeführt worden.

Wolfgang Albert (FWG) konnten diese Argumente nicht beirren. Für ihn und seine Fraktion sei der Bau der Kinderkrippe und der Umbau des Kindergartens in der Marienstraße o.k. ; auch für die Zukunft. Die alte Schule solle man im Rahmen der Ortskernsanierung betrachten und er bevorzugte eine private Nutzung durch einen noch zu findenden Investor. Außerdem sehe er die Gefahr eine Seniorengettos bei einer weiteren Ballung von alten Menschen am Standort Seniorenheim.

Winfried Streblow (CSU) erklärte aus seiner Sicht als Steuerfachmann die sich verschärfenden finanziellen Probleme der Kirchen. Die CSU wünsche sich einen Umbau der Alten Schule durch die Marktgemeinde und eine Werte vermittelnde Trägerschaft der Kirche für Krippe und Kindergarten.

Die verbleibenden 12 FWG-Marktgemeinderäte hatten sich wohl im Vorfeld schon eingehend genug beraten: Sie blieben still. Die CSU-Fraktion hatte ihr Konzept dargelegt und für einen Aufschub plädiert. Es kam zur Abstimmung, bei der die Mehrheit von 13 Räten der FWG zusammen mit einem Rat der SPD, gegen die 7 Stimmen der CSU den Antrag der CSU-Fraktion ablehnte.

Sanierung und Erweiterung des Kindergartens St. Nikolaus

Der 4. Punkt der Tagesordnung, der Zuschussantrag der St. Nikolaus-Pfarrei für den Kindergarten-umbau, wurde jetzt schneller behandelt. Zu diesem Punkt gab es nun doch auch einige Wort-meldungen der FWG-Markgemeinderäte und eine Wiederholung bereits von der CSU vorgebrachter Argumenten, die die beengte Situation des Standorts und die Anfahrtsprobleme für Eltern und nicht zuletzt für die Feuerwehr widerspiegelten.

Der vorgelegte neue Plan für die Gestaltung der Außenfläche enthielt zwar keine Bemaßung, doch dem Fraktionssprecher der FWG, Wolfgang Albert, gefiel er gut. Man einigte sich auf einen Zuschuss von maximal 415.000 Euro durch die Marktgemeinde und nahm zur Kenntnis, dass die kath. Kirche maximal 110.000 Euro bezahle. Die Deckungslücke von 65.000 Euro die sich zu den als Planzahl genannten "wahrscheinlich" 590.000 Euro ergeben wurde nicht thematisiert. Kein Marktgemeinderat wollte am Ende "der guten Sache" für die Kinder entgegenstehen und so stimmen alle gemeinsam für den Zuschuss.

Großes Fragezeichen bei den Gewerbesteuern - Rückzieher bei Einführung der Doppik
Über die weiteren Punkte der Agenda wurde recht einvernehmlich gesprochen und abgestimmt. Einer sehr wahrscheinlichen Verringerung der Gewerbesteuereinnahmen der nächsten Jahre, wurden eine Beibehaltung der Hebesätze, sowie die Hoffnung auf neue Einnahmen durch Gewerbeansiedlungen entgegengesetzt.

Die Einführung der doppelten Buchführung, die vor über drei Jahren zum Stichtag 01.01.2009 Stichtag wurde, verschob man um ein Jahr, mit der Einschränkung auch dann noch eine Eröffnungsbilanz nachzureichen. Die Schuld, warum die durch Herrn Krimm schon lange gelobte Vorzeigegemeinde bei der Einführung eines zeitgemäßen Finanzsystems jetzt einen Rückzieher machen muss, wurde auf bayerischen Staat geschoben, der anders als die restlichen Bundesländer dies nicht rigoros verlange und auch die Bewertung hierzulande unklar sei. Dass die extra für diesen Zweck eingestellte Mitarbeiterin, wesentlich mit anderen Aufgaben betreut ist, konnte als Grund nicht gesehen werden.

Verabschiedung der Main-Echo Berichterstatterin und der Öffentlichkeit

Frau Patrizia Ehser, der langjährigen Berichterstatterin über das lokale, politische Geschehen wurde als Dank für ihre Leistungen ein Saunatuch mit Goldbach-Wappen überreicht. Frau Ehser, die auch für die Freien Wähler Mespelbrunns aktiv ist, bedankte sich für die freundschaftliche Aufnahme in Goldbach. Sie freute sich wieder auf ihre Arbeitsstelle im Finanzamt, wo sie ja vor Jahren schon eine Kollegin von Herrn Krimm gewesen war, mit den Worten: "Die wissen gar nicht, was sie sich antun". Bürgermeister Krimm übergab sein Geschenk mit der lustigen Anspielung: "Ich weiß ja wie schweißtreibend die Arbeit im Finanzamt ist."

Der Marktgemeinderat darf sich auf Frau Andrea Spatzal, die bei der Sitzung anwesende neue Main-Echo-Beauftrage freuen. Sie ist aus dem Schwäbischen erst vor kurzem in unsere Region gezogen und verfügt über eine hohe journalistische Erfahrung und Ausbildung.

Zusammen mit den beiden Damen wurde auch die mittlerweile auf die vier allgemein interessierten Besucher geschrumpfte Öffentlichkeit verabschiedet. Schade, dass auch bei so wichtigen und teuren Entscheidungen die Bürger das richtige Theater vorziehen. Die Marktgemeinde hätte bestimmt genügend Einwohner, um beide Veranstaltungen bis auf den letzten Platz zu besetzen. Aber es gilt das Motto: "Stell dir vor: Es herrscht Demokratie und keiner geht hin!"

Samstag, 11. Oktober 2008

Bericht von der MGR-Sitzung - 10. Oktober 2008

Dachsanierung der Sporthalle am Weberborn

Wieder einmal stand ein Beschluss zur Dachsanierung der Sporthalle am Weberborn an. Wie der erste Bürgermeister anmerkte, wurde das Thema schon 2001 zum ersten Mal diskutiert. Dieses Mal sollten das Akustikgutachten und drei Sanierungsvarianten vorgestellt werden:

Gemäß Gutachten soll Lochblech zur Verbesserung der Akustik in der Sporthalle führen. Vom Bürgermeister und dem beauftragten Planungsbüro wurden die drei Varianten zur Dachsanierung vorgestellt. Die Kosten für die Varianten bewegen sich zwischen 1,02 und 1,26 Millionen Euro. Sowohl der Bürgermeister als auch das Planungsbüro empfahlen dem Marktgemeinderat die kostengünstigste Variante, die alle notwendigen Maßnahmen enthalten würde. Die nächst teurere Variante umfasst zusätzliche Maßnahmen in Bezug auf den Brandschutz. Die dritte Variante unterscheidet sich durch den Austausch der sanierungsbedürftigen Giebelwände, während diese in den beiden günstigeren Varianten jeweils durch eine Stahlkonstruktion baulich ertüchtigt werden sollen. Hierfür würden Mehrkosten in Höhe von 50.000 € anfallen.

Die früher schon im Marktgemeinderat diskutierte Möglichkeit, die Sporthalle zu einer Sport- und Kulturhalle umzufunktionieren scheidet nach Darstellung des Planungsbüros aus, da hierfür mit hohen Zusatzkosten in Bezug auf Brandschutz und Lüftungsanlage zu rechnen sei. Die Sporthalle kann dennoch auch in Zukunft für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Hierbei sind jeweils Einzelanträge an das Landratsamt zu stellen.

Im Zuge der Diskussion kristallisierte sich schnell heraus, dass fraktionsübergreifend die teuerste Variante favorisiert wurde. Ausschlagend hierfür sind die Brandschutzmaßnahmen - man rechnet u. a. damit, dass in diesem Fall die Genehmigungen von Großveranstaltungen, die auch die 800 Personen gemäß Baugenehmigung übersteigen, durch das Landratsamt wahrscheinlicher werden. Wenig Vertrauen schienen die Marktgemeinderäte in die Verstärkung der Giebelwände mittels Stahlstützen zu haben.

Nachdem noch ein paar kleinere Details wie Anzahl der Brandschutz- und Fluchttüren sowie Installation einer Rauch- und Wärmeabzugsanlage besprochen waren, konnte man endlich zur Abstimmung schreiten. Als dann auch noch geklärt war, in welcher Reihenfolge man abstimmen musste, wurde mit nur einer Gegenstimme die Variante 1 beschlossen. Ebenfalls beschlossen wurde die Einholung eines energetischen Gutachtens. Und zu guter Letzt wurde auch noch die Projektierung der Lüftungsanlage beschlossen.

Somit steht nach siebenjährigen Diskussionen und Beratungen der Sanierung in den Sommerferien 2009 wohl nichts mehr im Wege.

Bezuschussung von Baumaßnahmen im Kindergarten Marienstraße

Bereits am 13.06.2007 hatte der Marktgemeinderat beschlossen, den geplanten Ausbau eines Zimmers im Kindergarten Marienstraße durch die Pfarrei St. Nikolaus mit zwei Dritteln zu bezuschussen, falls die Diözese das restliche Drittel übernehmen würde. Damals beliefen sich die geschätzten Kosten auf ca. 111.000 €. Wie der Bürgermeister darstellte, haben sich die Pläne der Pfarrei mittlerweile geändert und es soll eine zusätzliche Kindergruppe untergebracht werden. Anschließend soll der Kindergarten "Kleine Strolche" in der alten Schule geschlossen werden. Da für diese Maßnahme ein neuer Bauantrag einzureichen war, beläuft sich die Kostenschätzung inkl. Brandschutz- und Wärmedämmungsmaßnahmen sowie erforderlicher Erweiterung der Außenanlagen nunmehr auf ca. 500.000 €.

Obwohl eine Aussage der Diözese, ob diese den Umbau mit mehr als 20% fördern würde, noch aussteht, schlug der Bürgermeister vor, die Maßnahme mit 75%, höchstens jedoch 375.000 €, zu bezuschussen.

Während die Frage Wolfgang Maulers (CSU) nach der Notwendigkeit dieser Maßnahme noch schnell damit beantwortet wurde, der Vorteil liege darin, dass der Kindergarten dann in einem Gebäude untergebracht wäre, kam die Diskussion richtig in Gang, als Maria Maidhof (CSU) fragte, wohin die Außenanlagen denn erweitert werden sollten. Nachdem der von der Pfarrei beauftragte Planer den entsprechenden Plan aufgelegt hatte, wurden so wichtige Fragen diskutiert, wie:
  • Was soll mit dem "Thünemann-Haus" passieren?
  • Wie erfolgt der Zugang zum Haus Effata?
  • Bleiben Rettungswege und die Zufahrt der Feuerwehr zum Haus Effata erhalten?
  • Die Stellplatzfrage: Wo sollen denn die Leute parken, die ihre Kinder abgeben oder abholen, bzw. das Haus Effata besuchen wollen?

Fraktionsübergreifend fühlten sich die Marktgemeinderäte von Seiten der Verwaltung schlecht informiert. Daher verwundert es nicht, dass Wolfgang Maulers (CSU) Vorschlag, erst dann einen Beschluss zu fassen, wenn man die Pläne eingehend beraten habe, breite Zustimmung fand.

Somit wurde der Punkt vertagt, anstatt ein (vor-)schneller Beschluss gefasst.

Dies und Das

Da die vorherigen Punkte bereits viel Zeit gekostet hatten, waren die Abstimmungen zu den übrigen Beschlussvorlagen eher Formsache.

Unter "Anfragen und Anträge" informierte der Bürgermeister dann schon einmal vorsorglich, dass auch der Kindergarten der Pfarrei St. Maria Immaculata sanierungsbedürftig sei: Bei einem Sturm im Juni 2008 erlitt das Gebäude statische Schäden. Die Kosten hierfür werden dann im Jahre 2009 zu Buche schlagen.

Wolfgang Albert (FWG) wurde zugetragen, dass die Bahn mit einem starken Anstieg des Güterverkehrs auf der durch Goldbach führenden Bahnstrecke rechnet. Da dies zu zusätzlichen Lärmbelästigungen der Anwohner führen könnte, müsste der Verursacher - also die Bahn - hierzu ggf. Gegenmaßnahmen ergreifen. Hierzu soll die Gemeinde eine Stellungnahme der Bahn einfordern.

Samstag, 13. September 2008

Bericht von der MGR-Sitzung - 12. September 2008

Wenig Kontroverses gab es in der Sitzung vom 12. September, die in Abwesenheit des Bürgermeisters von dessen Stellvertreter geleitet wurde. Die CSU-Fraktion war trotz Ferienzeit fast vollständig und gut vorbereitet, wie sich beim Tagesordnungspunkt "Anfragen und Anträge" zeigte.

Lockere Bebauung am Ortseingang Unterafferbach

Vor einiger Zeit hatte der Marktgemeinderat (MGR) dem Wunsch von Grundstückseignern entsprochen und einer Bebauung der rechten Seite der Hauptstraße am Ortseingang Unterafferbach grundsätzlich zugestimmt. Nun ging es darum, eine Bebauung festzulegen, die das direkt angrenzende Biotop im Kufengrund möglichst wenig beeinträchtigen würde. Zusätzlich gibt es in diesem Bereich große Höhenunterschiede - es musste also auch bestimmt werden, in welchem Ausmaß Auffüllungen zulässig sind.

Planer Schäffner legte zwei Vorschläge vor. Ohne große Debatte entschied sich der Gemeinderat fast einstimmig gegen eine dichte Bebauung und für den Vorschlag von fünf Einfamilienhäuser, der noch einen Durchblick auf das dahinter liegende Grünland ermöglicht und den Kufengrund vergleichsweise wenig beeinträchtigt. Allerdings, so die Gemeinderäte, soll die Verwaltung besonders auf die Einhaltung des Bebauungsplanes und während der Bauphase auf Schonung der Natur achten.

Ausgleichsmaßnahmen, die nach dem Naturschutzgesetz notwendig sind, sollen im Bereich der Verlängerung der Fischergasse angestrebt werden; hierzu muss durch die Marktgemeinde noch Gelände angekauft werden. Die Kosten für diese und andere notwendige Maßnahmen im Rahmen der neuen Bebauung sollen auf die Grundstückseigentümer umgelegt werden.

Die A3 Solargesellschaft und ihre Eigentümer

Die Gründung der A3 Solargesellschaft mit beschränkter Haftung hatte der MGR schon am 25. Juli beschlossen. Diese Firma, zu der sich das Elektrizitätswerk Goldbach-Hösbach und die Firma Ralos zusammengefunden haben, soll die Solaranlage auf der Einhausung betreiben.

Nun hatte die rechliche Prüfung des vorgesehenen Gesellschaftervertrages ergeben, dass danach die beteiligten Kommunen, denen das Elektrizitätswerk gehört, in der A3 Solargesellschaft keinen angemessenen Einfluss ausüben könnten. So soll nun zum einen die Einlage des E-Werkes auf 600.000 € erhöht, die von Ralos auf 400.000 € gesenkt werden; zum anderen sollen für einen Beschluss der Gesellschafter 60 % der Stimmen nötig sein - also genau entsprechend der Gewichtung der Einlagen.

Der MGR stimmte diesen Änderungen einstimmig zu; man wird sehen müssen, ob damit die A3 Solargesellschaft für den privaten Investor Ralos noch attraktiv ist. Bekannt, so der Stellvertreter des Bürgermeisters, sei jedenfalls nicht, wie er dazu stehe.

Dies und Das

Im Tagesordnungspunkt "Anfragen und Anträge" hatten die CSU-Marktgemeinderäte ihre Hausaufgaben gemacht:
  • Martin Spinnler (CSU) fragte nach, ob die in einer früheren Sitzung angeregte Überprüfung des Schildes an der Einfahrt zum Recyclinghof (Bahnhofstraße) schon stattgefunden habe. Der 2. Bürgermeister hatte dazu keine Informaionen.
  • Paul Mann (CSU) regte an, die Ausfahrt vom Parkplatz an der Ecke Hauptstraße/Sachsenhausen in die Hauptstraße mit einem Spiegel auszustatten: Damit könnten Unfälle vermieden werden. Der MGR stand dem positiv gegenüber.
  • Birgit Bieber (CSU) fragte nach, wieso die Gemeinde am Wochenende, an dem die Handballer des TV Goldbach ihr 30. Weinfest feierten, ohne Abstimmung eine Parallelveranstaltung, nämlich einen Frühschoppen mit den Goldbacher Musikanten anlässlich der Schließung des Waldschwimmbades, angesetzt habe. Bürgermeisterstellvertreter Hofer erklärte, das sei seine Entscheidung gewesen. Er habe damit gerechnet, dass deswegen Fragen kämen und überhaupt hätten sich die beiden Veranstaltungen nichts weggenommen. - Wir meinen: Wieso macht dann eigentlich der Vereinsring seine Jahresplanung, wenn die Marktgemeinde dann sowieso tut, was sie will? Respekt vor den Vereinen ist das jedenfalls keiner!

Samstag, 26. Juli 2008

Bericht von der MGR-Sitzung - 25. Juli 2008

Nicht so schnell mit der Kinderkrippe

Hauptpunkt der Sitzung am 25. Juli war die Fortsetzung der Beratung über die geplante Kinderkrippe in der Weidenbörnerstraße.

Die Vorgeschichte

Man nehme:
  • einen neugewählten Marktgemeinderat mit vielen neuen, unerfahrenen Mitgliedern
  • eine Woche Vorbedenkzeit zwischen Verteilung der Tagesordnung und Sitzung
  • 5 EL Dringlichkeit
  • einen Firmenvertreter
und schon kann man sich vorstellen, was am 9. Mai.2008, in der ersten Sitzung des neuen MGR, ablief:

Bürgermeister Krimm schilderte seinen Gemeinderäten die Notlage der Kinderkrippe "Sonnenschein", die im Herbst nach einer Kündigung der Hösbacher Räumlichkeiten ohne Obdach dastünde. Dazu komme noch der Beschluss der Goldbacher Kindergärten: Kinder nehmen wir erst ab drei Jahren auf. Deshalb, so der Bürgermeister, müsse in den wenigen Monaten bis Oktober eine neue Kinderkrippe her!

Zum Glück habe die Marktgemeinde ein Grundstück gegenüber dem Seniorenheim, das dafür ideal sei. Und noch einmal Glück habe die Marktgemeinde: Denn es gebe da eine Firma aus dem Saarland, die Kinderkrippen günstig in Containerbauweise aufstelle. Er habe auch gleich einen Vertreter eingeladen.

Alternativen gebe es keine, denn einmal müsse zügig die Förderung beantragt werden, zum anderen dränge die Zeit, damit das Gebäude zum Oktober stehe.

Dermaßen unter Druck gesetzt, bekamen die Marktgemeinderäte quer durch die Fraktionen heftige Bauchschmerzen und waren mit dem geplanten Ort und mit der überstürzten Planung unglücklich. Das konnte man den Wortmeldungen nicht nur aus der CSU entnehmen, denen das Unbehagen im Gesicht geschrieben stand.

Alternativen wurden ins Gespräch gebracht, die Alte Schule zum Beispiel, nahe am Ortszentrum und derzeit schon Heimat eines Kindergartens, der demnächst mit dem Kindergarten Nikolaus I zusammengelegt werden soll. Aber nein, so der Bürgermeister, dort müsse aber grundrenoviert werden und dafür sei keine Zeit.

Am Ende der einstündigen Diskussion stand ein einstimmiger Beschluss, den Bau grundsätzlich zu befürworten und nach weiterer Detailplanung endgültig zu verabschieden.

Mehrkosten, mehr Zeit und eine überraschende Ausschreibung

Nun, elf Wochen später, gab es die Fortsetzung. Plötzlich war alles nicht mehr so dringlich: Eine Überbrückungslösung in einem gemeindlichen Gebäude in der Frohnwiesenstraße sei gefunden, erklärte der Bürgermeister, die Kinderkrippe könne dort im September /Oktober einziehen. Momentan seien es sowieso nur 12 Kinder, die untergebracht werden müssten.

Der Zeitgewinn sei sehr gut, denn man müsse jetzt eine Ausschreibung machen - es gebe "keine andere Möglichkeit" (Krimm). Eine verspätete Erkenntnis - davon war nämlich bei der letzten Sitzung noch keine Rede gewesen. Da wurde noch der Oktober als Einzugsdatum gehandelt. Naiv oder Absicht?

Außerdem, so Krimm, würde sich die Kinderkrippe um einiges verteuern, denn man habe die geplante Nutzfläche erhöhen müssen. Im Mai war noch von 350.000 € die Rede, jetzt ging es plötzlich um brutto 775.000 €. Da möchte man seinen Kopf verwetten, dass es bis zur Fertigstellung noch einmal teurer wird.

Auf die Frage, wie denn eigentlich der zukünftige Bedarf von 40 Kindern berechnet wurde, kam keine schlüssige Antwort. Immerhin sind die Kinder, die in zwei Jahren die Krippe besuchen sollen, jetzt schon geboren, und da hätte man gerne gewusst, wie viele es in Goldbach sind, wie viele davon aller Erfahrung nach in die Kinderkrippe gehen werden, oder wie hoch der "von-der-Leyen-Effekt" angesetzt wird.

Es kamen weitere Fragen, von Paul Mann (CSU) z.B.: "Reicht denn die Grundstückgröße für den erweiterten Bau? Steht genug Parkraum für die Kinderkrippe zur Verfügung?" Nun machte sich der Bürgermeister auf eine peinliche fünfminütige Suche nach der Grundstücksgröße. Irgendwann hatte er sie wenigstens ungefähr herausgefunden. Und ohne großes Nachdenken: Nein, Verkehrsprobleme beim Abgeben und Abholen der Kinder werde es wohl keine geben. "Macht euch keine Sorgen" war die Botschaft. Hoffen wir, dass er damit Recht behält.

Damit kam die Diskussion an ein Ende - eine Gemeinderätin, die offensichtlich früh nach Hause wollte, rief auf weitere Fragen ein "Lasst's bitte!" in die Runde. Da war es gerade einmal 19.35 Uhr.

Am Ende stand - als Fortsetzung des ersten Beschlusses (s.o.) - der einstimmig gefasste Auftrag an Bürgermeister und Verwaltung, die Detailplanung weiter zu betreiben, einen Förderantrag einzureichen und anschließend die Ausschreibung durchzuführen.

Als Zuschauer wundert man sich über die Art, wie Beschlüsse herbeigeführt werden, und über die hemdsärmelige Vorbereitung wichtiger Entscheidungen. Und fängt an, für die Zukunft ein bisschen schwarz zu sehen.